Deutsche Produktionszahlen

1968-1980

   Produktion Neuzulassungen Export
Jahr Jahr Gesamt Jahr Gesamt Jahr Gesamt
1968 60.121 60.121 12.097 12.097 48.024 48.024
1969 120.393 180.514 30.297 42.394 90.096 138.120
1970 154.436 334.950 40.027 82.421 114.409 252.529
1971 156.963 491.913 42.826 125.147 105.095 357.624
1972 124.088 616.001 40.445 165.692 86.249 443.873
1973 156.098 772.099 36.375 202.067 114.348 558.221
1974 78.604 850.703 28.324 230.391 55.351 613.572
1975 215.761 1.066.464 90.423 320.814 117.646 731.218
1976 160.587 1.227.051 68.048 388.862 104.407 835.625
1977 95.801 1.322.852 42.108 430.970 55.867 891.492
1978 89.864 1.412.716 30.966 461.936 65.497 956.989
1979 83.228 1.495.944 20.876 482.812 63.952 1.020.941
1980 135.022 1.630.966 36.267 519.079 88.413 1.109.354


Ford Escort I:

Baujahre 1968-1974; Produktion insgesamt 2,14 Millionen; davon 848.388 aus den deutschen Werken, jedoch nur 234.667 für den heimischen Markt.
Deutsches Modell: Vierzylinder OHV Reihenmotor; 1,1; 1,3 und 2,0Liter; 40-100PS; Schalt- und Automatikgetriebe; nun wieder Heckantrieb
Werke: Saarlouis, Genk (B), Port Elizabeth (Süd-Afrika), Halewood (GB) und Aveley (GB, nur AVO Modelle)


Dem zunehmenden Wandel auf dem europäischen Markt Ende der sechziger Jahre kommt Ford gleich mit zwei Neuentwicklungen entgegen. Im August 1968 präsentiert das Unternehmen unter dem Motto „Familienwagen und sportlicher Flitzer” die erste, bis 1974 gebaute Escort-Generation. Ihr schmaler Kühlergrill, der in die Scheinwerfer mündet, bringt ihr später den Beinamen „Hundeknochen“ ein.
Streng genommen ist es gar nicht der erste Escort, denn schon in den frühen fünfziger Jahren debütierte in England ein Kleinlieferwagen mit gleichem Namen.

Als in England entwickelter Nachfolger für das dortige Modell 'Anglia', wurde der Escort auch in zu den Ford-Werke AG zählenden Werken Genk/Belgien und Saarlouis gebaut. Europaweit war er das bisher erfolgreichste Modell, in Deutschland ersetzte er den glücklosen P6 konnte sich jedoch gegen die Konkurrenz nur schwer behaupten. Das lag zum einen an der pummeligen Form und der simplen Technik sowie schlechten Straßenlage mit den hinteren Blattfedern. Auch die merkwürdige Modellpolitik trug ihren Teil dazu bei; so waren zuerst weder heizbare Heckscheibe noch Schiebedach lieferbar.

Einmal in seinem Leben war der Ford Escort I eine Art Gesamtkunstwerk, und Menschen mit modischen Schlaghosen und Polyacryl-Pullovern rissen sich darum, einen Platz hinter seinem Dreispeichen-Lenkrad zu ergattern.
Es war in Köln, im Oktober '71, als der Aktionskünstler HA Schult drei orangerote Escort-Viertürer in der Innenstadt platzierte. "Drei Autos. Blutorange farbene Signale in städtischer Landschaft. Steigen Sie ein. Der Schlüssel steckt", schrieb der Meister damals auf Plakate und Handzettel. Er ließ Funkgeräte einbauen, drei Psychologen auf den Rücksitzen Platz nehmen und wartete in einer improvisierten Leitstelle auf den Dialog mit den Freifahrern.
Dumm nur, daß manche gar nicht reden wollten. Einer benutzte die Motorhaube als Trampolin, ein Zweiter kachelte mit Tempo 100 durch die nächtliche Domstadt. Ein Dritter bat den Psychologen auszusteigen - und versuchte, den Escort im Rhein zu versenken.

Das Motoren Menü ist vielfältig: Es umfasst zwei 1,1 Liter Vierzylinder Antriebe mit 40 und 45, sowie drei 1,3 Liter Motoren mit 48, 52 und 64 PS. 

                                                                  



Der Escort Sport und GT kommen mit 72PS aus 1,3 Liter Hubraum daher. Drehzahlmesser, Sportlenkrad, 185SR13 Reifen und eine mattschwarze Motorhaube unterstreichen den sportiven Auftritt

Motorsportversionen in England gab es schon auf Basis des Vorläufers Cortina, wo erfolgreich mit Lotus zusammen gearbeitet wurde.
1967 kam man in Boreham (dem Sitz von Ford Motorsport in England) auf die Idee den Motor, das Getriebe und die Bremsen des Lotus Cortina in den neuen Escort zu implantieren. Das Ganze paßte nicht auf Anhieb, unter anderem mußte die Batterie in den Kofferraum wandern. Mit den zwei obenliegenden Nockenwellen und den Vergasern konnte man den Motor nur leicht gekippt unter die Haube quetschen. Die ersten 25 Exemplare entstanden in Boreham bis die Serienfertigung nach Halewood verlagert wurde. An der Vorderachse wurden die Schubstreben durch Querlenker ersetzt, Federn und Stoßdämpfer paßte man an die höhere Leistung an. Bremsen, Getriebe und Hinterachse wurden genauso vom Cortina übernommen wie die 5,5J13" Stahlfelgen mit 165er Reifen. Deshalb mußten die Radausschnitte vergrößert werden. Die Stoßstange wurde durch zwei kleine Ecken ersetzt. Runde Scheinwerfer gab es erst ab Mitte 1969.
Der sog. 'Twin Cam' war ein großer Erfolg u.a. gewann Roger Clark im Sommer 1968 die Irland Rallye. Verkauft wurde der 'Twin Cam' 1968-71 über besondere RS Händler in England, bei uns war er nicht erhältlich. Es wurde Ford schnell deutlich das man einen eigenen Motor für Rennzwecke brauchte, das war die Geburt des BDA und des RS1600.

Der Mk.I RS1600 (RS für "Rallye-Sport") wurde vom bei Cosworth entwickelten 'BDA' Motor angetrieben. 



Mike Costin und Keith Duckworth, die Gründer von Cosworth, wurden von Ford beauftragt den 'BDA' zu bauen, ursprünglich für den Capri Dann wurde entschieden den Lotus Motor im Escort durch den BDA zu ersetzten. Der neue Wagen wurde RS1600 getauft, abgesehen vom 16 Ventil Querstrom Kopf war er aber sonst baugleich mit dem Twin Cam.  In Straßenausführung leistet er 120PS bei 6500U/min, zehn PS mehr als der Twin Cam. Der Höchstge-schwindigkeit wurde bei 180km/h ein frühes Ende bereitet. Nicht wegen fehlender Leistung, sondern durch den Drehzahlbegrenzer des Lucas-Verteilers. Ursprünglich sollten eintausend Fahrzeuge gebaut werden, doch es wurden nur um die 900. Der Hubraum des BDA beträgt nominell 1699cm3, aber mit maximalem Kurbelwellen Hub wurden es 1601cm3 und so landete man in der zwei Liter Klasse. Das Reglement erlaubte demnach ein weiteres Aufstocken auf bis zu zwei Litern und so wuchs der Hubraum für den Rennsport auf 1975cm3, bevor er 1972 vom zwei Liter Alu Motor ersetzt wurde. Außerdem wurde der BDA aufgebohrt noch im MK.2 Escort RS1800 verbaut.
Die ersten RS1600 wurden in Halewood neben den letzten Twin Cam montiert, bis deren Produktion im Mai 1971 eingestellt wurde. Der Escort wurde in den Jahren 1973 und 1974 erfolgreich in der deutschen Rennsportmeisterschaft und der Tourenwagen-EM eingesetzt.

Um den Wagen alltagstauglicher und günstiger zu machen entschied Ford sich zur Entwicklung des Mk.I Escort Mexico



Ohne den komplizierten Ventiltrieb das BDA konnte man Kosten sparen und dennoch genügend Leistung haben, also wählte man den 1,6 Liter Kent Stoßstangen Motor mit nur acht Ventilen als Basis. Noch während dessen Planung gewann Hannu Mikkola mit einem ähnlichen Fahrzeug den Marathon Welt Cup von London nach Mexico im Mai 1970.
Ford nutzte diesen Erfolg und präsentierte den Escort Mexico im November 1970 in England, wo er sofort ein Erfolg wurde.

Der Escort RS2000 wurde 1973 vorgestellt und bis 1974 gebaut. 

                                                                   

Der Zweiliter Motor besitzt eine obenliegende Nockenwelle und entwickelt eine Leistung von 100PS bei 5750 U/min. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 175km/h. Um in die Escort Karosserie zu passen erhielt der Motor einen elektrischen Lüfter, eine neue Alu-Ölwanne und eine neue Alu-Getriebeglocke. Von den normalen Escorts unterschied sich der RS2000 durch ein verstärktes Fahrwerk, eine tiefergelegte Karosserie, negativen Sturz an den Vorderrädern, Cortina Getriebe und Hinterachse, verstärkte Bodengruppe und Längsträger und die Cortina Bremsanlage. Gegenüber dem RS1600, mit dem Karosserie und Fahrwerk des RS2000 fast identisch waren, erhielt er noch verstärkte Spiralfedern an der Vorderachse und kleinere Bremstrommeln an der Hinterachse. Des Weiteren kennzeichnen ihn verbreiterte Radläufe und Sportfelgen. Charakteristisch auch die kleinen Stoßstangen Ecken, Zusatzinstrumente und die weiße Lackierung mit den blauen Streifen . 

Der und kommen mit 72PS aus 1,3 Liter Hubraum daher. Drehzahlmesser, Sportlenkrad, 185SR13 Reifen und eine mattschwarze Motorhaube unterstreichen den sportiven Auftritt

 

Der und kommen mit 72PS aus 1,3 Liter Hubraum daher. Drehzahlmesser, Sportlenkrad, 185SR13 Reifen und eine mattschwarze Motorhaube unterstreichen den sportiven Auftritt

 

Der und kommen mit 72PS aus 1,3 Liter Hubraum daher. Drehzahlmesser, Sportlenkrad, 185SR13 Reifen und eine mattschwarze Motorhaube unterstreichen den sportiven Auftritt

 

Der und kommen mit 72PS aus 1,3 Liter Hubraum daher. Drehzahlmesser, Sportlenkrad, 185SR13 Reifen und eine mattschwarze Motorhaube unterstreichen den sportiven Auftritt

 

 

Ford Escort II:

Baujahre: 1975-1980
Vierzylinder Reihenmotor, 1097-1993cm3, 44-132PS (ohne Motorsport Versionen); Heckantrieb
Karosserievarianten: drei, vier- und fünftürige Limousine (Stufen und Fließheck) sowie Turnier-Kombi
Werke: Saarlouis, Halewood (GB), Port Elizabeth (Südafrika) sowie Australien 




Im Gegensatz zum Hundeknochen wurde der neue Escort in Deutschland entwickelt. Die Motoren blieben weitgehend unverändert, jedoch gab es eine neue 1,6 Liter Version. Der Fahrkomfort wurde verbessert, aber die hintere Starrachse mit ihren Blattfedern sorgte immer noch für eine bockige Straßenlage. 

Der RS2000 bildete das Topmodell und unterschied sich auch in der Kühlerform mit Doppelscheinwerfern von seinen schwächeren Brüdern. 

     

Die Motorisierung besteht aus dem zwei Liter 'Pinto' OHC Vierzylinder. Gemischbildung erfolgt entweder durch zwei Weber 32/46 DGAV Register Vergaser bzw. für die Gruppe 1 zwei 40 DCNF Fallstromvergaser oder auch zwei 45er DCOE Doppelvergaser, wenn die Batterie in den Kofferraum verlegt wird. Zudem gibt es einige Extras, die die sportliche Note unterstützen: Netz Kopfstützen für die Recaro Sitze, Zierstreifen für die hinteren Seitenteile, schwarzes Vinyldach, einen Heckspoiler, Nebelschlußleuchte und sogar Gurte hinten.
Die Begeisterung kannte keine Grenzen, wenn Hans Heyer, mehrmaliger Deutscher Rennsportmeister, mit seinem 275 PS starken Ford Escort Gruppe 5 am Nürburgring durch die Kurven "driftete". Solch ein Auto müßte es für die Straße geben, waren sich die meist jungen Zuschauer damals einig! Dieses fand bei Mike Kranefuß, dem damaligen Ford Motorsport Direktor, Gehör und 1976 wurde grünes Licht für den Bau einer Kleinserie von 300 Spezial Escort gegeben. Die Rohkarossen wurden der laufenden Escort Produktion in Saarlouis entnommen, um dann in der Kölner RS Abteilung mit besonderen Modifikationen endmontiert zu werden. 
Dieser Escort RS 2000 Spezial wurde dann über die Ford RS Händler verkauft.
 



Die Karosserie erhielt eine Kotflügelverbreiterung mit integriertem Frontspoiler. Darunter verbargen sich 7,5x13" breite RS Aluminium-Räder mit 235/60VR13 Reifen. Unter der Motorhaube werkelte der Bekannte zwei Liter OHC Motor des RS2000, der allerdings eine kräftige Kur über sich ergehen lassen mußte. Gekrönt von zwei IDF 44 Weber-Doppelvergasern erhielt der Motor eine 316° Nockenwelle, größere Ventile und eine höhere Verdichtung. Die jetzt anliegenden 132PS wurden mit belüfteten Bremsen an der Vorderachse ausgebremst, mit einem Hochleistungskühler temperiert und von einem 68 Liter fassendem Kunststofftank im Kofferraum mit Superkraftstoff versorgt. Das, der Großserie gegenüber, längere Getriebe vermittelte die Kraft zwischen Motor und Hinterachse mit 75% Differentialsperre. Das Fahrwerk glänzte mit Bilstein Gasdruck Dämpfern, einer Vorderachstraverse und Rallye-Mehrblattfedern an der Hinterachse. Diese umfassenden Änderungen hatten ihren Preis. Im Gegensatz zum Preis von 15.309 DM für den Großserien RS, mußte der Kunde satte 26.750 DM für den Spezial auf die Ladentheke blättern. 
Der RS1800 auf Basis des zweitürigen Escort war ein gelungener Schachzug. 



Die Grundlage zur Homologierung bildete der alte RS 1600 so daß man nicht die sonst erforderlichen tausend Fahrzeuge bauen mußte um in der europäischen Rallye Szene mitspielen zu wollen. Als Motorblock dient der BDA mit 1,8 Liter Hubraum, der sich nur in der Bohrung vom RS 1600 unterscheidet. Ein Weber 32/46 Fallstromvergaser dient zur Gemischbildung. Das alles zusammen ergibt 115PS bei 6000U/min, die über ein verstärktes RS2000 Getriebe an die Hinterachse geleitet werden. Innen gleicht er dem RS2000, die gebaute Stückzahl leigt bei nur kanpp über einhundert Stück. Ab 1975 wurde der RS1800 in der Gruppe 5 der deutschen Rennsportmeisterschaft eingesetzt, so stellte er den Meisterwagen in der Jahre '75 und '76.

Für den Motorsport und als Ersatz für den ehemaligen MK.1 Escort Mexico Escort Mexico wurde zwischen November 1975 und Juli 1978 in Saarlouis der Mk.II Escort Mexico in rund 2500 Exemplaren gebaut.


 
Der OHC Motor aus dem Taunus lieferte 95PS bei 5750U/min mußte jedoch in folgenden Teilen geändert werden: Alu Ölwanne, Alu Motor- und Lichtmaschinen Halter und Auspuffkrümmer. Das sog. 'Typ B' Viergang Getriebe mit kurzen Schaltwegen bildete zusammen mit der englischen 'Timken' Hinterachse die Kraftübertragung. Das Fahrwerk besteht aus einer McPherson Vorderachse mit Sachs Dämpfern, hinten wird die Starrachse mit mehrlagigen Blattfedern, Längslenkern und Sachs Dämpfern im Zaum gehalten. Felgengröße 5,5 x 13" (auf Wunsch 6" Alufelgen).
Den Innenraum kennzeichnen die aus dem RS2000 bekannten Recaro Sitze, ein Sportlenkrad und fünf Instrumente mit weissen Zeigern. Die Modelle 1600 Sport und RS2000 ließen dem Mexico keinen Platz in der Modellpalette. So wurde die Produktion im August 1978 nach ca. 3500 Einheiten eingestellt.